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Den Testpersonen werden Produktideen offeriert mit der Bitte,
zu entscheiden, ob sie dieses Produkt interessant finden und es
kaufen würden, sobald es verfügbar wäre. Damit soll
eine möglichst frühe Schätzung über das Potential
eines neuen Produktes gewonnen werden. Allerdings ist hier, auch
bei Investitionsgütern, Vorsicht angebracht: Erfahrungsgemäß
ist die Reaktion von Verbrauchern oder Einkäufern anders, wenn
es sich um eine theoretische Entscheidung handelt: "Wie würden
Sie entscheiden, wenn...?" oder ob sie in der konkreten Situation
stehen. Im ersten Fall ist der Befragte eher geneigt, zusätzliche,
das Produkt verteuernde Eigenschaften zu akzeptieren als bei der
realen Kaufentscheidung.
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Viele Produkte, die getestet werden sollen, können nicht
beim Interview oder in einem Studio getestet werden, sie werden
den zukünftigen potentiellen Kunden zur Erprobung übergeben.
Dieses Verfahren ist natürlich zeit- und kostenaufwendiger
als die anderen. Es liefert aber sehr brauchbare Hinweise. So ist
es vor allem im Lebensmittel- und Genussmittelbereich üblich,
Produkte erst einem home-use-Test zu unterziehen und dann einen
Probeverkauf in einer bestimmten klar abgegrenzten geographischen
Region durchzuführen. Erst nachdem beide Verfahren positive
Ergebnisse gezeigt haben, wird das Produkt flächendeckend eingeführt.
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Hier geht es hauptsächlich um die Kontrolle der Wirksamkeit
eines Werbespots. Dieser soll unter kontrollierten Bedingungen getestet
werden. Einer Zielgruppe wird deshalb im Studio ein Werbeblock vorgeführt,
in dem auch der zu prüfende Spot beinhaltet ist. Anschließend
werden die Teilnehmer nach ihrer Meinung gefragt und meistens wird
dabei nach zwei Kriterien geforscht:
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Ist der betreffende Werbespot überhaupt in der Erinnerung
der Testpersonen geblieben?
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Hat er eine positive Einstellungsänderung hervorgerufen?
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Ein großes Problem bei Konsum- aber auch Investitionsgütern
ist die schwere Messbarkeit der Preiselastizität eines Produktes.
Hat man sie, ist es relativ leicht, auf dem Rechenweg festzustellen,
wo der ideale Preis eines Produktes liegt, um den optimalen Ertrag
zu ermöglichen. Die Preiselastizität wird durch die folgende
Formel bestimmt:
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Prozentuale Mengenänderung : prozentuale Preisänderung
= Preiselastizität
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Ergibt sich dabei ein Quotientenwert von <1, ist von einer
geringen Preiselastizität zu sprechen. Ist er dagegen >1,
reden wir von einer höheren Elastizität.
Der Zielgruppe wird also unter Vorlage des Produkts oder einer
Abbildung die Frage gestellt, was sie bereit wäre, für
dieses Produkt auszugeben und wie viel sie bei einem niedrigeren
oder höheren Preis kaufen würde.
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Hierbei werden die zukünftigen Verbraucher nach ihrer Meinung
zu einer bestimmten Verpackung des Produkts befragt
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Ob ein Lebens- oder Genussmittel besser oder schlechter
schmeckt, ist nicht zu objektivieren. Es muss also das durchschnittliche
subjektive Empfinden der Zielgruppe festgestellt werden. Die Mehrheit
der Verbraucher entscheidet dann, welche Geschmacksrichtung auf
den Markt kommen soll.
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Bei einem internationalen Marketing ist es notwendig, dass
die Produktnamen keine negative Assoziation beim künftigen
Verbraucher hervorrufen.
Beispiel: Das Auto Nova von Chrysler wurde erfolgreich unter diesem
Namen auf dem amerikanischen Markt eingeführt. In allen spanisch
sprechenden Ländern musste jedoch ein anderer Name gefunden
werden, da die Verbraucher dort Nova assoziieren mit "no va"
= funktioniert nicht.
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Über die Möglichkeit, ein Produkt innerhalb
eines bestimmten Testmarktes zu erproben, wurde bereits gesprochen.
Er kann als einziger aber sehr gut auch als zusätzliche Marktuntersuchungsmethode
eingesetzt werden. Der Vorteil ist, dass die marketingbegleitenden,
verkaufsfördernden Maßnahmen preisgünstiger sind
und darüber hinaus bei einem Flop der Schaden deutlich geringer
gehalten werden kann.
Eine Alternative zu Testmärkten sind sogenannte Minitestmärkte.
Marketingfirmen stellen Auftraggebern spezielle Kaufhäuser
zur Verfügung, in denen gezielt ein neues Produkt hinsichtlich seiner Akzeptanz durch den
Verbraucher getestet werden kann.
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