Dies ist eine feste Einrichtung der Marktforschung unter
dem Namen G&I (ein Zusammenschluss der GFK Nürnberg und
Infratest München). Hierbei werden die Daten direkt aus einer
repräsentativen Stichprobe von 10.000 Haushalten verwendet.
Die Teilnehmer tragen zu diesem Zweck sämtliche Einkäufe
in eine Liste ein, die
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die Art des gekauften Produktes, |
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Hersteller oder Marke, |
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Einkaufsdatum und Ort, |
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Preis, |
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Packungsgröße und Einkaufsmenge
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Einkaufsstätte (Art, Name, Handelsgruppe)
enthält. |
Nach der Anonymisierung werden die Daten ausgewertet und ergeben
dann Marktanteile in den einzelnen Vertriebsschienen, Käuferreichweite,
Käuferwanderung, Durchschnittspreis per Vertriebskanal, soziodemographische
Angaben der Verbraucher und anderes mehr. Jeder Auftraggeber kann
so sehr genau feststellen, wann, wie, von wem und zu welchem Preis
seine Waren gekauft werden. Der Auftraggeber erhält die Antwort
schriftlich oder per Diskette und kann sie so in sein eigenes internes
Marktforschungssystem einordnen. Es wird deutlich, dass es sich
hierbei hauptsächlich um Marktforschungsinstrumente für
größere Firmen handelt. Dabei ist noch zu unterscheiden
zwischen Verbrauchsgütern und Gebrauchsgütern. Die vorstehende
Methode wird hauptsächlich für Verbrauchsgüter angewandt.
Problem: Häufiger Wechsel der Panelteilnehmer und lückenhafte
oder fehlerhafte Angaben.
Der Vorteil des Haushaltspanels liegt auf der Hand: Es ist eine
kontinuierliche Beobachtung des Marktes in systematischer Form.
Dadurch werden Verhaltensweisen der Verbraucher transparent und
nach einer hinreichend langen Zeit können Trends erkennbar
werden. Auf der negativen Seite stehen einmal die hohen Kosten sowie die fragliche
Repräsentativität des Haushaltspanels. Es ist schwer festzustellen,
inwieweit von einer getreuen Abbildung sämtlicher deutschen
Haushalte beim Haushaltspanel gesprochen werden kann. Im Ausland
dürfte das Haushaltspanel für einen deutschen Hersteller
noch schwieriger in der Bewertung hinsichtlich der Verlässlichkeit
der Ergebnisse sein.
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Neben dem Haushaltspanel gibt es auch das Individualpanel,
das unmittelbar beim Verbraucher erhoben wird. Hier geht es also
darum, individuell gültige Daten für den Interviewten
persönlich festzuhalten. Das Individualpanel ist dann interessant,
wenn von einer bestimmten Käufergruppe (z.B. junge oder alte Menschen) die Verbrauchsgewohnheiten festgestellt werden sollen.
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Hier spielt vor allem das Einzelhandelspanel eine Rolle.
Ähnlich wie beim Haushaltspanel werden auch hier regelmäßig
Daten (in zweimonatigem Rhythmus) erhoben. Die Datenerhebung geschieht
durch Besuche von speziell ausgebildeten Mitarbeitern bei den Handelsunternehmen,
die am Panel teilnehmen. Sie führen bei ihrem Besuch eine relativ
aufwendige Inventur durch nach der Formel
Bestand zu Anfang der Periode
+ getätigte Einkäufe in der laufenden Periode
– Inventur des Bestandes am Ende der laufenden Periode
= Abverkauf während der Kontrollperiode.
Dadurch lassen sich eine Reihe von Daten gewinnen, die über
den reinen Umsatz pro Artikel und Händler hinausgehen.
Beispiele:
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Menge |
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Wert |
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durchschnittliche Endverbraucherpreise |
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derzeitiger Lagerbestand beim
Handel |
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durchschnittliche Einkaufsmengen |
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Distributionsquoten (Anzahl und
Anteil der Geschäfte, die |
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das Produkt führen, bevorraten,
einkaufen und verkaufen). |
Darüber hinaus kann die Effizienz von Verkaufsförderungsaktionen,
Werbemaßnahmen und ähnliches gemessen werden, da die
Ergebnisse ja einen Zeitfaktor beinhalten.
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