1. Der Preis als Zahlenfolge
 

Wir alle kennen das Phänomen, dass uns Notierungen, die kurz unterhalb "runder Preise" liegen, günstiger erscheinen als volle runde Beträge oder gar Beträge, die kurz darüber liegen. Jeder weiß, dass 1,95 € im Grunde 2,— € bedeutet, empfindet es aber als deutlich günstiger.

Das gleiche gilt für große Beträge. 18.995,— € sind eben gefühlsmäßig noch keine 19.000,— €.

Wir finden diese Art der Preisgestaltung bei praktisch allen Ge- und Verbrauchsgütern. Dagegen spielen sie bei Preisen für Investitionsgüter nur selten eine Rolle.

Zu dieser Art der Preisstellung gehört auch, dass Preise mit abfallenden Zahlen günstiger empfunden werden als solche mit aufsteigenden. Das bedeutet, dass ein Preis von 8.765,— als deutlich günstiger empfunden wird als ein Preis von 8.789,—, obwohl der Unterschied ganze 0,03% beträgt.

Oft schon in den Bereich der bewussten Täuschung fallen Angebote, die glaubhaft machen wollen, dass bei der Abnahme von Multipacks der Einzelpreis günstiger ist als bei Kleinmengenabnahmen. Es wurde immer wieder bei Experimenten festgestellt, dass KäuferInnen glauben, besonders preiswert einzukaufen, wenn sie drei Dosen für 1,45 € kaufen bei einem Einzelpreis von 0,48 €.